Kinderbuch Lieblinge in 2017 - 2016 - Buchhandlung und Verlag Bornhofen in Gernsheim am Rhein

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Unsere Kinderbuch-Lieblinge in 2017:
Ein Sommer, der alles ändert

Annie ist fast zwölf und verbringt die langen Sommerferien am Kap Twin Coves. Wie in jedem Jahr feiert die ganze Familie, inklusive Annies bester Freundin Emma, den Geburtstag von Willi, dem jüngsten Familienmitglied mit einem Picknick am Meer. Doch irgendwas ist anders an Emma – nicht nur, dass ihre Figur sich verändert hat, sie ist auch gar nicht abgeneigt, mit Morgan Freundschaft zu schließen. Und dass, obwohl Morgan Annie keines Blickes würdigt! Und dann will sie auch viel lieber einfach in der Sonne liegen, sodass Annie schließlich mit ihrem älteren Bruder Jakob im Meer schwimmen geht. Dabei entdecken die beiden einen Delphin, der sich in einer Angelschnur verheddert hat und bei der ankommenden Flut sein Blasrohr nicht mehr über Wasser wird halten können. Gleich ist den beiden klar, dass sie helfen müssen – und diese Hilfestellung ändert irgendwie alles.
 
Sommer, Meer, Freundschaft und ein Tier in Nöten – eine solche Mischung hab‘ ich schon ab und zu in den Händen gehabt, ich bin also nicht mit allzu großen Erwartungen an die Lektüre herangegangen. Allerdings hat mich Catherine Hapkas Roman überrascht: Er ist keineswegs nur banales Lesefutter (wobei überhaupt nichts gegen gutes Lesefutter spricht!), sondern eine spannende, gut komponierte, durchaus tiefgründige Geschichte, die ich in jeder Minute Lesezeit genossen habe. So geht das nämlich auch!

Catherine Hapka: „Dolphin Dreams – Ein einzigartiger Sommer“, Loewe Verlag, € 9,95, eBook € 8,99

Spannend!

Die Dinosaurier-Bucht: Das ist doch mal eine ordentliche Adresse für einen Jungen! Jan ist gerade dorthin gezogen, seinen ersten Tag verbringt er gleich am Strand auf der Suche nach Fossilien. Dort läuft ihm Tim über den Weg, er wohnt schon länger in der Bucht und kennt sich darum gut aus. Gemeinsam machen sie sich auf zu einer Höhle, die nur bei Ebbe zu erreichen ist. Ganz am Ende der Höhle entdeckt Jan eine Lücke im Gestein – und schon sind die beiden mitten im größten Dino-Abenteuer, das man sich nur vorstellen kann!
 
Viele Bilder, größere Schrift, Sätze, die nicht allzu lange sind: Es gibt schon gewisse formelle Anforderungen an Lesebücher für fortgeschrittene Erstleser. Wenn dann noch eine spannende Geschichte erzählt wird, und die auch wirklich gut erzählt wird, dann ist das eindeutig eine Empfehlung wert. Außerdem ist „Auf der Fährte des T-Rex“ ein Reihenbeginn dem ein paar Bücher folgen. Fein!

Rex Stone: „Das geheime Dinoversum – Auf der Fährt des T-Rex“, Loewe-Verlag, € 7,95, eBook € 6,99

Lesevergnügen

Zipfelmaus freut sich auf Ferien – Frau Bienenstich ist tatsächlich einige Wochen weggefahren, und Zipfelmaus will die Zeit im Schaukelstuhl verbringen. Doch kaum hat sie es sich für ein Schläfchen gemütlich gemacht, piepst eine Stimme ganz nah „Ferien“, und, als sich Zipfelmaus irritiert umguckt „Hier“. Nichte Victoria ist zu Besuch gekommen; und ihre Mutter (natürlich) schon schnell wieder verschwunden. Schon ist der erste Ferientag ganz anders als geplant. Am nächsten Morgen zu nachtschlafender Zeit verabschiedet sich Victoria mit „Tschühüüs“ noch bevor Zipfelmaus richtig wach ist. Und da passiert, was nicht passieren darf: Sie schließt Freundschaft mit Daddel, der Katze. Eigentlich kommt das einer Entführung gleich, denn Schwarzekatze, Daddels Freundin, verlangt ein Lösegeld, damit Victoria unbeschadet zurück zu ihrem Onkel kommt!

Bücher mit großer Schrift, reichlich Bildern und kurzen Sätzen sind eine Herausforderung: Einerseits sollen sie für geübte Erstleser gut zu erfassen sein. Und andererseits spannend und unterhaltsam – und gerade das ist mit kurzen Sätzen nur schwer zu erreichen. Uwe Becker kann das! Seine Reihe mit Vorlesebüchern über die Zipfelmaus ist seit diesem Jahr ergänzt um zwei wirklich gelungene Bücher für geübte Erstleser. Und wir freuen uns.

Uwe Becker: „Zipfelmaus und Glitzerkatze“, Südpol-Verlag, € 8,99

Atemraubend

Dev ist ein Einzelgänger. Nicht gerne – aber wie soll es auch anders sein, wo er doch niemals jemandem von seinem zu Hause erzählen darf, geschweige denn jemanden mitbringen. Außerdem weiß er in den Naturwissenschaften mehr als die Lehrer (die meisten anderen Fächer interessieren ihn nicht die Bohne) und seine Mitschüler halten ihn darum für einen unerträglichen Streber. Bis Lottie (genannt Lot) und Mason ihre Neugierde nicht mehr bezwingen können und Dev auf der Farm besuchen. Blöd nur, dass das genau der Tag ist, an dem die Schergen der „Shadow Helix“ die Farm entern – denn darunter befindet sich ein riesengroßes Lager, randvoll mit den gefährlichsten Erfindungen. Und so sind Dev, Lot und Mason im Zentrum eines bedrohlichen Angriffs …
 
„Inventory – Tresor der gefährlichen Erfindungen“ ist der erste Band rund um Dev, Lot und Mason sowie Devs Onkel und das „Welt-Konsortium“. Ich verspreche, dass beim Lesen dieses hochspannenden Agentenromans (für alle ab 10 Jahren) die Zeit wie im Fluge vergehen wird – und dann ist es auch schon bald Frühjahr 2018 und Band 2 folgt. Ganz nebenbei lernen wir Leser übrigens auch noch so einiges über physikalische Grundprinzipien.
Andy Briggs. „Inventory – Tresor der gefährlichen Erfindungen“, Arena Verlag, € 9,99, eBook € 9,99

Piratengeschichten

Kapitän Flitschauge ist es leid. Als seine Mannschaft wieder einmal meutert, wirft er sie kurzerhand über Bord und schickt ein Rettungsboot hinterher. Als es ihm nach ein paar Tagen gerade langweilig zu werden beginnt, rammt ein Kochtopf sein Schiff Sturmhölle, ein Kochtopf mit einem Menschen drinnen. Kaum ist das Gespann an Bord, kommt auf einer breiten Holzplanke der nächste an. Und schon hat Flitschauge wieder eine Mannschaft: Gräte, den Koch und Bumskopp, gelernter dritter Pirat. Dass die beiden sich nicht leiden können, das liegt vielleicht an ihren unterschiedlichen Charakteren. Vielleicht aber auch daran, dass die Seegurke, das Schiff von Gräte für den Untergang der Seewespe, des Schiffes von Bumskopp verantwortlich ist. Bald finden die drei eine Schatzkarte und kurz darauf sind sie auf dem Weg zu einer geheimnisvollen kleinen Insel. Wenn nur Gräte und Bumskopp nicht so unvernünftige gefährliche Ideen hätten! Der Kapitän hat jedenfalls alle Hände voll zu tun, seine Sturmhölle durch ihr Chaos zu lotsen …
 
Piratengeschichten sind immer eine Herausforderung: Sie dürfen nicht „niedlich“ sein, für die junge Zielgruppe aber auch nicht zu gefährlich. Diese Balance gelingt Wilhelm Nünnrich sehr gut – und die pfiffigen Illustrationen von Thomas Dähne machen das Buch zu einem wirklichen Lieblingsbuch. Die 18 kurzen Kapitel sind bestens geeignet zum Vorlesen und für geübte Erstleser (der Druck ist relativ klein). Und die Piratenlieder auf der beiligenden CD eine lustige Ergänzung.

Wilhelm Nünnrich: „Die unsinkbaren Drei“, cbj Verlag, HC € 14,99, eBook € 9,99

Peter und Pax

Pax und Peter. Seit vier Jahren sind die beiden unzertrennlich: der Fuchs Pax und der 12jährige Peter. Doch jetzt muss Peter Pax im Wald alleine lassen, denn der Vater zieht in den Krieg und Peter soll die nächsten Monate beim Großvater verbringen. Schon am ersten Abend weiß Peter, dass es ein Fehler war, Pax an der alten Fabrik auszusetzen – sie sind schließlich unzertrennlich und nicht zertrennlich! Also macht er sich auf den Weg zurück. Notgedrungen muss er zwischendurch längere Zeit bei der eigenbrötlerischen Vola bleiben, ein Aufenthalt, der ihn Kraft kostet, ihn aber auch einiges lehrt. Wird er Pax finden?
 
„Mein Freund Pax“ ist abwechselnd aus der Sicht des Fuchses (der sich im Laufe der Geschichte anderen Füchsen anschließt und selbständig wird) und der Sicht des Jungen erzählt. Freundschaft und Verantwortung, Krieg, Abschied aber auch friedliches Miteinander sind die Themen, die Sara Pennypacker sehr behutsam und ohne Kitsch in diesem Roman miteinander verwoben hat – in einer Art und Weise, dass Leser ab 10 Jahren sehr mitfühlen und es trotzdem zu bewältigen ist: Dieses Buch hallt lange nach, auch und gerade wegen der beeindruckenden Illustrationen von Jon Klassen.

Sara Pennypacker: „Mein Freund Pax“, Sauerländer Verlag, HC € 16,99, eBook € 14,99, CD € 16,95

Zahlenrätsel ohne Zahlen?

In der Zauberschule herrscht Chaos: Es gibt keine Zahlen mehr! Nirgends! Keine Zahlen an den Klassentüren, keine Seitenangaben in den Büchern und zum Rechnen sowieso nichts. Das könnte ja ganz schön sein, finden zumindest Marlon und Elmar, blöd ist nur, dass ohne Zahlen auch fast kein Zauberspruch funktioniert. Und Clarissa, Marlons Zwillingsschwester, findet es ganz besonders doof, denn Rechnen ist ihr Lieblingsfach. Außerdem sind plötzlich überall Zaubertiere, solche, die eigentlich als ausgestorben gelten! Seltsam. Weil die Direktorin schon weiß, dass sie zuverlässig und pfiffig sind, beauftragt sie die drei damit, dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Ein reichlich gefährliches Abenteuer beginnt.

Ina Krabbes kleine Krimireihe rund um Clarissa, Marlon und Elmar ist einzigartig: Die Geschichten sind verspielt, sehr spannend, zauberisch – und haben ganz ungewöhnliche Rätsel (mitsamt den Lösungen) ins Geschehen integriert. Man muss sich ein wenig daran gewöhnen, aber das fällt wegen der interessanten Handlung leicht, und dann wird man mit Rechenrätseln belohnt, die so gar nix mit der üblichen Mathematik zu tun haben. Schön!

Ina Krabbe: „Das magische Minus – Zahlenjagd im Labyrinth“, Südpol Verlag, € 8,90

Mini-Drachen eignen sich nicht als Haustiere

Eric findet wenige Tage vor seinem neunten Geburtstag in einer Schachtel Sojasprossen einen Mini-Drachen. Das ist nicht einfach ein kleiner Drache sondern eine eigene Unterart, die extrem schnell lernt, sprechen kann und darum irgendwie zur Selbstüberschätzung neigt. Eric weiß natürlich, dass man niemandem was von einem Fabeltier sagen darf: Irgendwann kommen dann gemeine Wissenschaftler und machen komische Versuche. Während also der Mini-Drache so einiges durcheinander bringt, ist Eric auch damit beschäftigt für sich zu klären, ob Freundschaft Geheimnisse verträgt. Oder ob er Finn, seinem besten Freund, von Ping erzählen muss.
 
Tom Nicoll erzählt höchst amüsant und abenteuerlich vom Leben mit einem fußballbegeisterten Vater, einer Mutter, die Yogalehrerin ist, und natürlich vom Chaos, das so ein Minidrachen verbreiten kann. Wunderbar in die Geschichte hineinverwoben beschreibt er aber auch, was Freundschaft ausmacht – ganz ohne Zeigefinger, sondern mit Fantasie, Klugheit und viel Humor.

Tom Nicoll: „Drachenalarm auf meinem Teller.“ Verlag arsEdition, € 9,99, eBook € 7,99


Heldinnen unter sich

Die Sommerferien sind vorbei, ein neues Schuljahr beginnt. Die Freundinnen Florence und Pina, beide seit Jahren Schülerinnen am „Matilda Imperatrix Internat für Schülerinnen mit besonderen Fähigkeiten“, haben vor allem eines im Sinn: Wie kommen sie rechtzeitig „raus“ aus der Matilda, um ihre Wette gegen die Jungs zu gewinnen. Denn so wunderbar es auch ist im Internat, die Mauern sind hoch und dicht und hinaus geht es nur mit Erlaubnis. Die sie natürlich nicht bekommen werden. Und dann kommt auch noch Blanca in ihr Zimmer, das neue Mädchen mit der undurchdringlichen Miene und der Liebe zur Wahrheit. Da lässt sich ja gar kein Weg nach draußen mehr finden! Trotzdem nimmt ein großes Abenteuer seinen Lauf, als Flos jüngere Schwester Charly plötzlich verschwindet. Es wird richtig gefährlich – wenn da nicht Blanka wäre, die eben doch eine gute Freundin ist!
 
Internatsgeschichten haben ihre ganz eigene Dynamik, schon alleine, weil der Handlungsraum relativ eng ist und man die handelnden Personen schnell kennenlernt und lieb gewinnt (oder auch nicht). Nina Wegers Internatsgeschichte, sie ist der erste Band einer ganzen Reihe, ist super spannend und sehr humorvoll geschrieben – hätte es die Matilda Imerpatrix schon in meiner Kindheit gegeben, Hanni und Nanni hätten ernsthaft Konkurrenz gehabt!

Nina Weger: „Club der Heldinnen 1 – Entführung im Internat“, Oetinger Verlag, 12,00 €, eBook 9,99 €, Hörbuch € 14,99
Rettet den König!

Es gibt in ganz Scherwutz niemanden, der sich so viele Sorgen macht, wie Kevin – doch dieses Mal hat er tatsächlich einen guten Grund: Schnupfwiesel haben in der Nachbargemeinde eine Gruppe von Holzfällern überfallen und entführt, und Schnupfwiesel sind wirklich extrem gefährlich. Kevins bester Freund Spotz hingegen hat gerade ganz andere Sorgen, er ist so massiv mit Prinz Roquefort aneinander geraten, dass dieser ihn zum Duell herausgefordert hat. Und dann endet dieses auch noch damit, dass Spotz den Prinzen vermöbelt! Am nächsten Morgen wird bekannt, dass König Kastanius, der gutmütige, freundliche Kastanius, auf der Suche nach den Schnupfwieseln verschwunden ist …
Spotz, der Ich-Erzähler dieses vergnüglichen und einfallsreichen Comic-Romans, ist ein Troll und damit ganz unten in der Scherwutzer Hackordnung. Was die Sache mit dem Prinzen nur noch schwieriger macht. Was aber auch dafür sorgt, dass die Geschichte zwar eine richtige Abenteuer-und-Helden-Geschichte ist, Spotz aber trotzdem so ist wie du und ich – kein Held sondern einfach jemand, der tut, was zu tun ist. Rob Harrell, der die Geschichte geschrieben und gezeichnet hat, hat übrigens noch genug gute (wirklich sehr gute) Einfälle für weitere Bücher, im Januar 2017 erscheint schon der dritte Band. Zum Glück!

Rob Harrell: „Spotz. Alles unter KonTrolle.“, Coppenrath-Verlag, € 14,95, eBook € 11,99
Unsere Kinderbuch-Lieblinge in 2016:
Ein Wochenende bei Oma

Zehn Kinder, viele Koffer, ein alter, klappriger Bus, ein altes Holzhaus mit Leiter zum Dach und Plumpsklo draußen – das klingt ja schon nach reichlich Abenteuer. Wenn dann die Oma, die diesen klapprigen Bus fährt und das Wochenende mit den zehn Enkeln in besagtem Holzhaus verbringt, auch noch ganz besonders ist, dann kann man an einem einzigen Wochenende unglaublich viel erleben: zwinkernde Eichhörnchen, Riesendunkel unter der Treppe, Ärger mit Herrn Schilder, mutiges Tauchen nach „Knirsch“, aber auch Gespräche im Dunkeln, Versteckspiele unter der großen Decke, Waschen mit dem Gartenschlauch, gemeinsames Frühstück. Oder ist so manches nur ausgedacht?
Stefan Boonens Geschichte ist Abenteuerroman, Comic und Gesprächsgrundlage. Denn was so alles an diesem Wochenende bei und mit Oma passiert, das erschließt sich nicht gleich auf den ersten Blick, man muss schon genau hinsehen und oft auch Bilder und Text weiterfantasieren. Genau das macht, zusammen mit den sehr quirligen, nicht wirklich bunten Bildern, den Reiz dieses Buches aus. Es wirkt fast, als würde Boonen erzählen, wie sich so ein Wochenende anfühlen kann, mit ganz vielen unterschiedlichen, schönen, wilden, besonderen Momenten – und das ist wirklich sinnfreudiges Lesen für Kinder ab 8 Jahren und Erwachsene.

Stefan Boonen / Melvin: „Hier kommt Oma“, Arena Verlag, € 9,99

Magisch!


Violet freut sich: zum allersten Mal darf sie bei ihrer Tante Abigail übernachten! Diese macht nicht nur den besten Tee der Welt und hat die schönsten Blumen in ihrem Laden – sie hat auch immer viel zu erzählen und nimmt sich überhaupt gerne Zeit für ihre Nichte. Leider ist die letzte Kundin irgendwie seltsam, groß und steif, mit stechendem Blick und ohne einen Funken Freundlichkeit. Als sie ihren Kaufwunsch nennt (Pimpernell), wird Tante Abigail irgendwie unwirsch und schweigsam. Und dann soll Violet nicht nur alleine nach oben gehen, sondern ihre Tante hat für die Nacht plötzlich andere Verpflichtungen! Zum Glück sind da Jack und Zack, Violets Freunde aus dem Nachbarhaus …

Gina Mayer erzählt eine wunderbar verwunschene Geschichte über Geheimnisse und Freundschaft, gespickt mit reichlich Magie – und durchweg illustriert von Joelle Toulonias, an deren Bildern man sich gar nicht sattsehen mag! Empfohlen für Leserinnen (und Leser) ab 8 Jahren.

Gina Mayer: „Der magische Blumenladen Band 1: Ein Geheimnis kommt selten allein.“, Ravensburger Buchverlag, € 9,99


Opapi und Berti

Mia freut sich: an diesem Mittwoch soll ihr Urgroßvater, sie nennt ihn Opapi, zu ihnen ziehen. Bisher war ein Besuch in Lindau immer eine lange Reise, aber die Zeit bei ihm war das unbedingt wert. Doch die letzten beiden Ferien war Mia gar nicht dort, ihre Mutter meinte, man könne Opapi das nicht mehr zumuten. Er wäre auch manchmal ein bisschen durcheinander. Und jetzt ist die Wohnung nebenan frei geworden und Opapi kommt zu ihnen nach Hamburg. Am Donnerstag, sie will Opapi zum Frühstück holen, findet sie einen unbekannten Jungen in der Wohnung. Dieser Berti ist nicht gerade gefällig – und irgendwie rundum komisch …

Uticha Marmons Kinderbuch über Opapi, der das Denken vergisst, erklärt in wunderbarer, Mut machender und für ein größeres Kind gut verständlicher Weise, wie Demenz das Leben verändert. Und ihre Mia ist so herzerfrischend und lebensfroh, dass es eine Freude ist.

Uticha Marmon: „Als Opapi das Denken vergaß“, Magellan-Verlag, € 13,95



Familie im Chaos

Zack Grünbart ist ein völlig normaler Junge von 10 Jahren. Zur Schule ginge er gerne – wären da nicht Sam und Craig, die nicht nur regelmäßig sein Schulbrot wegfuttern, sondern ihm auch sonst das Leben reichlich schwer machen. Dabei hat er sowieso genug um die Ohren: seine völlig chaotische Familie hat nicht nur einen Mini-Dinosaurier als Haustier, sie hat auch einen Wohnwagen, mit dem man auf Zeitreise gehen kann. Dabei darf man sich – logisch – nicht ins Geschehen einmischen und – natürlich – nix und niemanden mit in die Jetztzeit mitbringen. Aber das passiert ja doch irgendwie, wie man an Zacks Halbgeschwistern Grog und Hojo sieht. Und jetzt sind seine verrückten Eltern noch auf die Idee gekommen, Zeitreisen als Event anzubieten! Da ist es wirklich schwierig, nicht völlig durchzudrehen. Zumal, wenn man außer den eigenen Schulaufgaben noch die Aufsätze von Sam und Craig schreiben muss, wenn einem das Leben lieb ist …

Spannend zu lesen sind die Abenteuer der Familie Grünbart, dazu witzig und reichlich skurril. Das macht nicht nur Kindern ab 9 Jahren (Leseerfahrung vorausgesetzt, der doch manchmal komplizierteren Grammatik wegen) viel Spaß, sondern auch einem eventuellen Vorleser.

Jerry Kennet: „Die Grünbarts – Auf Zeitreisen ist nicht gut Pizza essen“,
Arena Verlag, € 9,99  

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