Die Eulalia-Post im November 2024:
Eulalia-Post 01-11-2024
Liebe Büchermenschen,
die Zeit rast … Aber das ist ja auch kein Wunder – wir hatten in den letzten gut drei Wochen vier Abendtermine, fünf Termine in Kindergärten und einen Schultermin. Da verfliegt die Zeit, vielleicht fliegt man aber auch selber.
Und dazu reichlich Weltgeschehen, das einen auch lieber nicht innehalten lässt. Zumindest geht mir das so. Tatsächlich lässt mich gerade die Beschäftigung mit nicht ganz so neuen Texten ein Stück weit entspannter sein. Nicht, weil diese romantisieren, sondern weil sie aufzeigen, dass es schon immer ein auf und ab war und es demzufolge ja auch wieder nach oben geht. Das Gedicht dieser Eulalia-Post stammt von Friedrich Rückert, geboren 1788, verstorben 1866. Ihm ist wohl öfter falscher Nationalstolz begegnet:
Grammatische Deutschheit
Neulich deutschten auf Deutsch vier deutsche Deutschlinge deutschend,
Sich überdeutschend am Deutsch, welcher der Deutscheste sei.
Vier deutschnamige benannt: Deutsch, Deutscherig, Deutscherling, Deutschdich,
Selbst so hatten zu deutsch sie sich die Namen gedeutscht.
Sich überdeutschend am Deutsch, welcher der Deutscheste sei.
Vier deutschnamige benannt: Deutsch, Deutscherig, Deutscherling, Deutschdich,
Selbst so hatten zu deutsch sie sich die Namen gedeutscht.
Jetzt wettdeutschten sie, deutschend in grammatikalischer Deutschheit,
Deutscheren Komparativ, deutschesten Superlativ.
„Ich bin deutscher als deutsch.“ „Ich deutscherer.“ „Deutschester bin ich.“
„Ich bin der Deutschereste, oder der Deutschestere.“
Deutscheren Komparativ, deutschesten Superlativ.
„Ich bin deutscher als deutsch.“ „Ich deutscherer.“ „Deutschester bin ich.“
„Ich bin der Deutschereste, oder der Deutschestere.“
Drauf durch Komparativ und Superlativ fortdeutschend,
Deutschen sie auf bis zum – Deutschesteresteresten;
Bis sie vor kompartivisch und superlativischer Deutschung
Den Positiv von Deutsch hatten vergessen zuletzt.
Deutschen sie auf bis zum – Deutschesteresteresten;
Bis sie vor kompartivisch und superlativischer Deutschung
Den Positiv von Deutsch hatten vergessen zuletzt.
(Das Deutsch kann man durchaus auch mit American-English ersetzen …)
Auch bei den Buchempfehlungen für den Feine-Bücher-Abend, die Sie jetzt auf der Homepage finden, sind zwei Bücher dabei, die gut in die Zeit passen.
Erich Kästner: Das Land, wo die Kanonen blühn
Der Atrium-Verlag ist 1936 extra wegen Erich Kästner gegründet worden: der deutsch-jüdische Verleger Kurt Maschler wollte die Texte Kästners nach dessen Publikationsverbot durch die Nazis unbedingt für den deutschsprachigen Markt verfügbar halten. Also hat er kurzentschlossen einen Verlag in Basel, Wien und Mährisch-Ohstrau gegründet. Maschler emigrierte wenig später nach Amsterdam und 1939 schließlich nach London. Dort ruhte der Verlag, war aber nach Ende des Zweiten Weltkriegs bald wieder am Start. Kästner ist weiterhin ein fester Bestandteil.
Gedichte und Prosa für den Frieden, so lautet der Untertitel des schmalen Büchleins. Diese Zusammenstellung ist im Juni erschienen, zusammengestellt hat sie Kästner-Experte Sven Hanuschek und der hat auch ein erhellendes Nachwort verfasst.
Ich empfehle das Buch, weil ich, wie vermutlich wir alle, derzeit mit dem Weltgeschehen hadere und es schwierig finde, für mich einen Standpunkt zu finden. Kästner bringt mich gedanklich in eine andere Richtung – obwohl er mit Faschismus und Verfolgung zu kämpfen hatte. Er gibt reichlich zum Nachdenken.
Atrium Verlag, 978-3-85535-186-2, € 12,00
Der Atrium-Verlag ist 1936 extra wegen Erich Kästner gegründet worden: der deutsch-jüdische Verleger Kurt Maschler wollte die Texte Kästners nach dessen Publikationsverbot durch die Nazis unbedingt für den deutschsprachigen Markt verfügbar halten. Also hat er kurzentschlossen einen Verlag in Basel, Wien und Mährisch-Ohstrau gegründet. Maschler emigrierte wenig später nach Amsterdam und 1939 schließlich nach London. Dort ruhte der Verlag, war aber nach Ende des Zweiten Weltkriegs bald wieder am Start. Kästner ist weiterhin ein fester Bestandteil.
Gedichte und Prosa für den Frieden, so lautet der Untertitel des schmalen Büchleins. Diese Zusammenstellung ist im Juni erschienen, zusammengestellt hat sie Kästner-Experte Sven Hanuschek und der hat auch ein erhellendes Nachwort verfasst.
Ich empfehle das Buch, weil ich, wie vermutlich wir alle, derzeit mit dem Weltgeschehen hadere und es schwierig finde, für mich einen Standpunkt zu finden. Kästner bringt mich gedanklich in eine andere Richtung – obwohl er mit Faschismus und Verfolgung zu kämpfen hatte. Er gibt reichlich zum Nachdenken.
Atrium Verlag, 978-3-85535-186-2, € 12,00
Minitta und Melanie Kandlbauer / Yani Hamdy: Gute Nachrichten aus aller Welt – von Sudan bis Afghanistan
Im Vorwort stellen sich die beiden Autorinnen vor und erzählen, dass sie schon viele Länder bereist haben. Und immer wieder überrascht waren, dass diese so ganz anders waren, als sie vermuteten. Warum das so ist? Weil über sehr viele Länder ausschließlich in den Nachrichten berichtet wird – und dann eigentlich immer mit nichts Gutes. So kennen wir viele Länder vor allem durch Kriege, Naturkatastrophen oder Hungersnöte. Dabei gibt es eigentlich von jedem Land auch Schönes zu berichten!
Minitta und Melanie Kandlbauer haben es sich zum Ziel gesetzt, solche Nachrichten zu sammeln; daraus ist dieses Buch entstanden. So lernen wir, dass im Sudan die meisten Pyramiden stehen, in Namibia das Flechten von Braids eine Gemeinschaftsaufgabe mit viel Gelächter ist, und in Rumänien die letzten Urwälder Europas stehen. Die einzelnen Kapitel betreffen jeweils einen Kontinent und sie beginnen mit Informationen über ihn. Die zweite Doppelseite der Kapitel heißt stets „Was nicht in den Schulbüchern steht“.
Empfohlen ist dieses tolle Buch für die Altersgruppe 6 bis 99 Jahre. Das kann ich nur unterstreichen: Gute Nachrichten zu lesen, das tut jedem gut. Und mit diesem Buch lernt man eine ganze Menge dazu! Außerdem sind die Illustrationen von Yani Hamdy eine echte Augenweide.
Leykam Verlag, 978-3-7011-8318-0, € 24,00
Im Vorwort stellen sich die beiden Autorinnen vor und erzählen, dass sie schon viele Länder bereist haben. Und immer wieder überrascht waren, dass diese so ganz anders waren, als sie vermuteten. Warum das so ist? Weil über sehr viele Länder ausschließlich in den Nachrichten berichtet wird – und dann eigentlich immer mit nichts Gutes. So kennen wir viele Länder vor allem durch Kriege, Naturkatastrophen oder Hungersnöte. Dabei gibt es eigentlich von jedem Land auch Schönes zu berichten!
Minitta und Melanie Kandlbauer haben es sich zum Ziel gesetzt, solche Nachrichten zu sammeln; daraus ist dieses Buch entstanden. So lernen wir, dass im Sudan die meisten Pyramiden stehen, in Namibia das Flechten von Braids eine Gemeinschaftsaufgabe mit viel Gelächter ist, und in Rumänien die letzten Urwälder Europas stehen. Die einzelnen Kapitel betreffen jeweils einen Kontinent und sie beginnen mit Informationen über ihn. Die zweite Doppelseite der Kapitel heißt stets „Was nicht in den Schulbüchern steht“.
Empfohlen ist dieses tolle Buch für die Altersgruppe 6 bis 99 Jahre. Das kann ich nur unterstreichen: Gute Nachrichten zu lesen, das tut jedem gut. Und mit diesem Buch lernt man eine ganze Menge dazu! Außerdem sind die Illustrationen von Yani Hamdy eine echte Augenweide.
Leykam Verlag, 978-3-7011-8318-0, € 24,00
Termine gibt es in diesem Jahr nur noch vier:
Zur Reichspogromnacht: „Er tanzte das Leben“
(Film von Marian Czura über den jüdischen Flamenco-Tänzer Sylvin Rubinstein).
Im Anschluss an die Vorführung gibt es die Möglichkeit, mit dem Regisseur Marian Czura ins Gespräch zu kommen. Näheres finden Sie im Anhang.
(Film von Marian Czura über den jüdischen Flamenco-Tänzer Sylvin Rubinstein).
Im Anschluss an die Vorführung gibt es die Möglichkeit, mit dem Regisseur Marian Czura ins Gespräch zu kommen. Näheres finden Sie im Anhang.
Freitag, 15.11.2024, 14.30 bis 18.30 Uhr, Buchhandlung: Vorlesetag!
Das ganze Jahr lese ich vor - in Kindergärten, Grundschulen und weitführenden Schulen. Ich mach' das unglaublich gerne und hilfreich ist es für die kleinen und größeren Zuhörer*innen auch. Am Vorlesetag les' ich nix. Denn da höre ich lieber zu :) ...
An diesem Tag ist in den Grundschulen fast überall sowieso Vorlesezeit, die Kinder hören am Vormittag (sowieso) schöne Geschichten. Darum drehe ich den Spieß schon seit vielen Jahren um: Ich lade alle Grundschulkinder dazu ein, mir vorzulesen - einen Witz, eine Seite aus dem Lieblingsbuch, einen Kurztext. Das erfordert einiges an Mut. Aber bisher hat es noch jedem Kind und auch mir Freude bereitet!
Ein kleines Dankeschön wartet nach dem Vorlesen auch auf Euch!
An diesem Tag ist in den Grundschulen fast überall sowieso Vorlesezeit, die Kinder hören am Vormittag (sowieso) schöne Geschichten. Darum drehe ich den Spieß schon seit vielen Jahren um: Ich lade alle Grundschulkinder dazu ein, mir vorzulesen - einen Witz, eine Seite aus dem Lieblingsbuch, einen Kurztext. Das erfordert einiges an Mut. Aber bisher hat es noch jedem Kind und auch mir Freude bereitet!
Ein kleines Dankeschön wartet nach dem Vorlesen auch auf Euch!
Montag, 18.11.2024, 19 Uhr, Stadtwabe: Gernsheim liest und hört zu
Das ist der Ausweichtermin für den ausgefallenen Oktoberabend. Birgit Weinmann und ich haben wieder schöne Bücher dabei und freuen uns über lebhafte Gespräche. Und falls jemand möchte: Es dürfen immer auch gerne eigene Lieblingsbücher vorgestellt werden!
Das ist der Ausweichtermin für den ausgefallenen Oktoberabend. Birgit Weinmann und ich haben wieder schöne Bücher dabei und freuen uns über lebhafte Gespräche. Und falls jemand möchte: Es dürfen immer auch gerne eigene Lieblingsbücher vorgestellt werden!
Vier Mal im Jahr darf ich beim Kinderschutzbund Bilderbuchkino anbieten – dies hier ist der letzte Termin in 2024 (aber wir haben auch schon neue Termine für 2025 festgelegt!). Bitte melden Sie sich und Ihr Kind hierfür an 06258 / 833766.
Wir „basteln“ gerade schon an einem Veranstaltungsprogramm für’s erste Quartal. Ich werde versuchen, dass schon recht bald übersichtlich auf einem Flyer zusammenzustellen (will ich eigentlich immer, und dann kommt so viel Le(b)sen dazwischen!). Zwei ganz neue Ideen für Erwachsene hab‘ ich mir auch ausgedacht – vielleicht ist ja da was für Sie dabei!
Und: Lesen Sie gut!
Herzlichst Ihre
Lucia Bornhofen
mit dem Team der
Buchhandlung Bornhofen e. K.
Magdalenenstraße 55, 64579 Gernsheim
FON 06258 4242, FAX 06258 51777
HRA Darmstadt 53224
Buchhandlung Bornhofen e. K.
Magdalenenstraße 55, 64579 Gernsheim
FON 06258 4242, FAX 06258 51777
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