Unsere Kinderbuch-Lieblinge in 2022:
Markus Orths: Crazy Family – Die Hackebarts schnappen zu!
Familie Hackebarth hat im Familien-Spezial von „Wer wird Millionär“ dank der superklugen Lulu tatsächliche eine Million gewonnen (siehe Band 1 „Die Hackebarts räumen ab“). Nachdem ein gemeinsamer Kenia-Urlaub gebucht ist, darf jeder Geld für sich ausgeben: Mutter Adrijana, die mit ihrem Job als LKW-Fahrerin die Familie finanziell versorgt, kauft sich einen neuen Flügel, Vater Walter neue, sehr besondere Klobürsten für seine Sammlung und Opa Kuno steckt sein Geld in die Aktivitäten von „Omas & Opas for future“. Brooklyn, mit ihren 13 Jahren eigentlich immer die vernünftige, kauft jede Menge Schmuck; Zosch, völlig erwartbar, ein neues Handy; Mönkemeier natürlich jede Menge Kunstbedarf und Lulu, 6 Jahre und fast allwissend, sorgt dafür, dass sie auch in Zukunft alles zu lesen bekommt, was sie lesen möchte.
Leider bleibt dann von der Million nur noch so viel übrig, dass Walter Hackebart statt einer super ausgestatteten Villa nur eine echte Bruchbude kaufen kann. Und weil er auch schon die Wohnung gekündigt hat, heißt es für die ganze Familie in den sauren Apfel beißen und renovieren und umziehen. Zumindest die beiden Nachbarinnen, Margo und Irina scheinen supernett zu sein …
Wer wirklich lustige und zugleich spannende Geschichten lesen möchte, dem empfehle ich die beiden Bücher über Familie Hackebarth von Markus Orths. Sie sind herrlich skurril, sowohl was die Personen als auch die Handlung angeht – und spätestens wenn von Matteo die Rede ist, wird es auch richtig gefährlich. Für Selbstleser*innen ab 10 Jahren, aber auch Jüngere haben ihren Spaß, das lässt sich prima vorlesen. (Meine allererste Rückmeldung zu Band 1 bekam ich übrigens von einem Rentner, der sich köstlich amüsiert hat.)
Loewe Verlag, 978-3-7432-1881-9, € 13,95
A.Thórarinsdóttir / H.S. Bjarnadóttir: 12 Stockwerke – Mein unglaubliches Zuhause am Ende der Welt
Oma Insel – den Namen hat Dagnys Familie der Mutter ihres Vaters gegeben. Denn Oma Insel lebt auf einer kleinen Insel im Nordmeer. Kennengelernt hat Dagny ihre Oma bisher nicht, sie kam noch nie zu Besuch und Dagnys Vater wollte bisher nie zur Insel fahren. Doch jetzt ist die Oma gestürzt und nach dem Krankenhausaufenthalt wird sie Unterstützung brauchen. Also nimmt die Familie die Fähre … Doch Oma Berit (so heißt sie nämlich eigentlich) braucht überhaupt keine Hilfe. Und das Leben bei ihr ist so ganz anders, als Dagny es kennt: Alle Inselbewohner leben zusammen in einem einzigen Hochhaus, jeder muss wichtige Aufgaben übernehmen, die Ernergiegewinnung ist Gemeinschaftsaufgabe. Für ein paar Tage oder Wochen ist das kein wirkliches Problem, findet sie. Oder vielleicht doch?
„12 Stockwerke“ ist ein unglaubliches Buch! Man kann es einfach als Abenteuer- oder Freundschaftsgeschichte lesen – aber wenn man möchte, hat man genug nachzudenken über Gesellschaftsmodelle und Umweltschutz, Freundschaften und Vorurteile, Familienleben und Bedürfnisse. Witzig und spannend ist es außerdem. Große Empfehlung für Leser*innen ab 10 Jahren!
Arena Verlag, Übersetzung: Gisa Marehn, 978-3-401-60701-6, € 16,00