Unsere Newsletter im April 2023 - Buchhandlung und Verlag Bornhofen in Gernsheim am Rhein

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Die BücherEulen im April 2023:
Büchereule 02-04-2023

Liebe Büchermenschen,
   
Sonett an die Wissenschaft
 
O Wissenschaft! Du Sproß der Greisin Zeit,
Vor dessen Späherblick nichts sicher ist!
Du Geier, fluglahm vor der Wirklichkeit,
Was spürst du nach dem Dichter so voll List?
Wie sollte er - wenn schon du weise bist -
Dich lieben, die ihm seine Wanderung,
Mit der er Sternengegenden durchmißt,
Mißgönnt und seinen adlergleichen Schwung?
 
Vertriebst du nicht die Götterliebespaare?
Aus Fluß und Hain die Nymphen und Najaden,
Daß sie sich flüchteten ins Unsichtbare?

Verscheuchtest du nicht von den Wiesenpfaden
Die Elfen - und von mir den Sommertraum
Des Mittags unterm Tamarindenbaum?

Edgar Allan Poe
(* 19.01.1809, † 07.10.1849)

Ich kann mich nicht entscheiden. Gerade weil ich Edgar Allan Poes Gedicht inhaltlich nur bedingt zustimme – ich halte es eher mit Albert Einstein: „Phantasie ist wichtiger als Wissen. Wissen ist begrenzt, Phantasie aber umfasst die ganze Welt“ - kann ich mich nicht entscheiden: Welches der nominierten Titel zum Deutschen Sachbuchpreis hätte den Preis mehr verdient als die anderen? Herzenssachen wären mir „Über Israel reden“ und „Wo die Fremde beginnt“. Doch die anderen sechs Titel sind nicht weniger wichtig. Andererseits bleibt ja auch noch ein bisschen Zeit, bis er am 1. Juni verliehen wird. In jedem Fall ist das Motto des Sachbuchpreises „Lesen. Denken. Reden.“ wirklich großartig! LINK

In Leipzig hingegen hat es sich gerade entschieden, die Preis der Leipziger Buchmesse bekommen:Dincer Gücyeter: Unser Deutschlandmärchen (mikrotext) gewann in der Kategorie Belletristik,
Regina Scheer: Bittere Brunnen. Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution (Penguin Verlag) gewann in der Kategorie Sachbuch / Essayistik
und
Johanna Schwering: Aurora Venturini, Die Cousinen (dtv), übersetzt aus dem argentinischen Spanisch in der Kategorie Übersetzungen.

Spannend ist, dass die fünf im Bereich Sachbuch nominierten Titel keine Überschneidung zum Deutschen Sachbuchpreis haben. Die Welt verstehen ist kompliziert. Und wichtig.

Nicht hoch genug ist zu loben, dass es die Kategorie Übersetzungen überhaupt gibt – Literatur in eine andere Sprache zu übertragen ist hohe Kunst, man muss in beiden Sprachen absolut „trittfest“ sein. Seit es den Preis der Leipziger Messe gibt, wird das belobigt. In Verlagskreisen gibt es seit einigen Jahren auch eine Diskussion darüber, ob der*die Übersetzer*in schon auf dem Cover genannt werden sollte, auf dem Vorsatzblatt sind sie mittlerweile abgedruckt. Und auch bei Rezensionen hat es sich durchgesetzt, diese wichtigen Schreiber*innen anzugeben. (Wir machen das schon ganz lange – aber das wissen Sie ja.)

In der letzten Büchereule kam der Storchenhorst in Gernsheim nur kurz zur Sprache – mittlerweile ist er bewohnt, das Storchenpaar Ella und Malte ist schon eingezogen! Am Rheinufer ist ja immer viel los, aber rund um das Nest tummeln sich gerade noch ein paar Menschen mehr. Wenn ein paar der Besucher*innen im Kopf behalten, dass die Arbeit der Hebammen immens wichtig für unsere Gesellschaft ist, dann ist die Ella-Hebammenpraxis mit ihrer wunderbaren Aktion schon ein großes Stück weiter. Die Bücher, die wir im Schaufenster hatten, wandern in den nächsten Tagen in die Peter-Schöffer-Schule: Damit alle Kinder dort sich informieren können, stelle ich sie der Schülerbücherei zur Verfügung. LINK

Anfang April waren wir in der Schirn: Dort läuft noch bis zum 21. Mai die Ausstellung über Niki de Saint Phalle. Die Nanas kennt, glaube ich, jeder. Dass diese Nanas nur einen Teil ihrer Kunst ausmachen, das hatte ich vermutet. Wie vielfältig die Künstlerin war, wie politisch und naturbezogen – das hat mir dieser Besuch gezeigt. Es ist keine überaus große Ausstellung, aber sie zeigt auf, wie Niki de Saint Phalle zur Kunst kam, es gibt reichlich Werke und hochinteressante Infotexte sowie einige Videos zu sehen. Die Schlüsselwerke sind natürlich vertreten. Alle Führungen sind schon ausgebucht, aber der Audioguide ist wirklich hilfreich, er ist ja mittlerweile Standard.

Bei der Recherche habe ich übrigens entdeckt, dass es viele Infos über die Chagall-Ausstellung, die vorher in der Schirn zu sehen war, nun digital gibt: Auch das kann ich nur empfehlen, geht ja sehr bequem von der Couch aus.
  
Die „Nachtlandschaft“ von 1959 hat es mir von Saint Phalles Bildern am meisten angetan …

  

Die Lesung am Montag mit Michel Bergmann und seinem Rabbi Silberbaum war wirklich großartig! Herr Bergmann entführte uns nicht nur in eine ganz eigene Welt, sondern erzählte im Anschluss viel über jüdisches Leben, die Entstehungsgeschichte seiner Bücher und sein (wahnsinnig interessantes und pralles) Leben. Danke an den Autor 💕 Und an Neustart Kultur, durch das die Lesung finanziert war.
 
Die Termine für den Mai schicke ich Ihnen in der nächsten Woche – gerade gibt es noch eine Veränderung. Aber davon lassen wir uns ja nicht mehr beeindrucken …

Was fehlt? Zwei Buchbesprechungen. Diesmal für Kleine und Große:

Helme Heine: Mini – Keine Angst vor großen Tieren
„Im dunkelsten Teil des Kellers, tief unter der Treppe, wohnten Vater und Mutter Maus mit ihrer Tochter Mini. Sie lebten sehr zurückgezogen, denn sie waren umgeben von Feinden. Sie verhielten sich mucksmäuschenstilll, damit man sie nicht entdeckte.“
Vater und Mutter Maus bleiben stets in ihrem Refugium – Mini hingegen zieht die Sonne und das Leben draußen sehr an. Weil die Eltern kluge Eltern sind, lassen sie sie ziehen, aber sie geben ihr gute Ratschläge mit auf den Weg. Verteidigen solle sie sich, verkleiden oder tarnen – und manchmal listig sein. Der Glaskäfig, aus dem heraus Mini die Welt erst einmal bestaunen soll, der ist kein wirklicher Schutz, ein Fuchs und ein großer Stein genügen und Mini nimmt die Beine in die Hand. Aber sie lässt sich nicht entmutigen, auch von weiteren gefährlichen Begegnungen nicht. Als sie wieder einmal nach Hause flüchten muss, fragt sie ihren Vater, warum keiner da draußen sie mag. „Die Großen mögen die Kleinen nicht“, ist seine Antwort. Aber nach einigen Rückfragen weiß sie, dass das nicht stimmt, wenn es um die eigenen Kinder geht: die mögen die Großen sehr wohl. Ob sich vielleicht einfach die Kinder zusammentun?
Dieses neue Bilderbuch ist ein echter Helme Heine: Erzählt wird eine kluge Geschichte in einfacher und herzanrührender Sprache – und mit wunderbaren Illustrationen. Muss man ganz oft lesen (finde ich) und direkt neben „Freunde“ ins Regal stellen!
Diogenes Verlag, 978-3-257-01315-3, € 18,00

Jasmin Schreiber: Schreibers Naturarium
Wollen Sie wissen, wann und wie Igeln geholfen werden muss? Warum der schlechte Ruf von Tauben falsch ist? Wie wichtig Streuobstwiesen sind? Oder auch, warum Honigbienen weniger gefährdet sind, als angenommen?
Dann ist dieses Buch genau das richtige Buch für Sie. Eingeteilt in die zwölf Monate des Jahres nimmt Jasmin Schreiber uns mit in die Natur. Manchmal ins freie Feld, manchmal in den Wald, aber genauso auch auf den Balkon oder in den Garten. Sie berichtet, was im jeweiligen Monat grundsätzlich geschieht, dann geht sie näher auf Tiere und Pflanzen ein. Und noch tiefer steigt sie bei Herzensthemen ein: Die vier Fragen oben beantwortet sie zum Beispiel oder auch, warum Wildpflanzen-Saatmischungen sehr oft keine gute Wahl sind. Ihre große und schon ein ganzes Leben währende Liebe zu Insekten nimmt einigen Raum ein – wobei das für die artenreichste Klasse der Tierwelt durchaus angemessen scheint. Alles, was sie beschreibt, ist wissenswert und ihre Tipps sind absolut nachvollziehbar. Und durchaus auch praktisch, oder hätten Sie gewusst, dass man Kröten besser nicht anfassen sollte? Schreiber duzt ihre Leser*innen und der Ton ist ab und an flapsig: Aber selbst ich, die ich diese Art der Ansprache nicht sooo mag, nehme das gerne in Kauf. Denn es steckt einfach unglaublich viel Wissen in diesem Buch und man wird mit jeder Seite schlauer. Und zwar über Dinge, die nur auf den ersten Blick alltäglich scheinen.
Das Buch gehört in jeden Haushalt, finde ich.
Eichborn Verlag, 978-3-8479-0136-5, € 26,00
 
Im Bilderbuchpfad ist noch bis Sonntag (30.04.) „Der Froschkönig“ zu sehen, mit den schönen Aquarellen von Petra Lefin. Und dann gibt’s nochmal für eine Woche „In meiner Straße: Geteilte Freude ist doppelte Freude“ – das war ja wegen der Bauarbeiten nur für eine Woche besuchbar. Die zweite wird dann nachgeholt.

Nun bleibt mir nur, Ihnen eine gute Zeit zu wünschen, mit Lachen, Freude und schönem Miteinander. Das brauchen wir alle … Und: Lesen Sie gut!

Herzlichst Ihre
Lucia Bornhofen
 
Mit dem Team der Buchhandlung Bornhofen
Magdalenenstraße 55, 64579 Gernsheim
Fon 06258 4242, Fax 06258 51777
info@buchhandlung-bornhofen.de
HRA Darmstadt 53224

Büchereule 01-04-2023

Liebe Büchermenschen,

in den letzten paar Tagen hat sich wirklich viel getan. Hier in der Buchhandlung, aber auch rundum. Ich fasse mich deshalb lieber sehr kurz – sonst wird das hier wieder „Bleiwüste“ 😉

Ich beginne heute mit gesellschaftspolitisch relevanten Dingen:
Es gibt einen Podcast mit Kirsten Boie und Bärbel Schäfer, zusammengestellt aus dem Sonntagstalk auf hr3. Boie berichtet nicht nur aus ihrer Position als Kinder- und Jugendbuchautorin mit sehr großem Ansehen, sondern auch von der Möwenweg-Stiftung, mit der sie wichtige Projekte in Eswatini ins Leben gerufen hat und weiterhin unterstützt. Und sie erzählt sehr anschaulich, was Lesen bedeutet und warum es so enorm wichtig ist. Nicht nur für jeden Einzelnen, sondern für die ganze Gesellschaft. Der Podcast dauert 51 Minuten, das ist nicht gerade kurz. Aber es ist auch keine Minute zu lang … „Lesen kann was leisten, was alles andere nicht leisten kann. (…) In Büchern lerne ich Menschen von innen kennen. In allen anderen Medien schaue ich von außen.“ LINK

Außerdem möchte ich unbedingt auch auf „Büchner findet statt“ hinweisen, beziehungsweise auf die „Büchnerbühne“ in Leeheim. Deren Theaterproduktionen sind großartig und vielfältig, das ist ja nichts so wirklich Neues. Aber sie nehmen auch immer wieder ganz ungewöhnliche Formate mit ins Programm – aktuell zum Beispiel „Frühstück & Politik“. Ich kann Ihnen das alles nur sehr ans Herz legen. Und für alle Termine, bei denen Tickets nötig sind, darauf hinweisen, dass wir offizielle Vorverkaufsstelle für die Büchnerbühne sind (wir behalten für unsere Leistung übrigens kein Geld ein, weil ich diese Institution so extrem wichtig finde). LINK

Gesellschaftlich relevant sind auch Hebammen … aber deren Storchenprojekt kommt in die nächste Büchereule.
Dafür hier lieber noch zweimal Vorverkauf … Bei uns können Sie Karten für den Maimarkt kaufen (bis 28.04.) und demnächst auch Karten für die BuGa 2023 in Mannheim. Dann wissen Sie das jetzt auch schon.

Weiter geht es mit den buchhandlungsrelevanten Dingen:
Es gibt sehr großen Grund zur Freude! Ich hatte im Januar Fördermittel für Lesungen beantragt (Neustart Kultur – ich hatte das auch berichtet) und war auf der Warteliste gelandet. Weil ich wusste, dass die Fördermittel sehr schnell fast ausgeschöpft waren, habe ich mir keinerlei, wirklich keinerlei Hoffnung gemacht. Und war darum gestern wahnsinnig überrascht, eine Zusage zu bekommen! Zwischenzeitlich hatte ich alles ein wenig „abgespeckt“, Termine verschoben oder abgesagt. „Mord am Dreizehnten“ (so sollte die Veranstaltungsreihe heißen) war quasi passé. Nun wird es also „Mord und mehr“ geben (denn den Dreizehnten jeden Monats bekomme ich nicht mehr hin).
Das verändert allem voran schon mal die Lesung mit Michel Bergmann am 24. April 2023 um 19 Uhr in der Buchhandlung: Die wird nun ohne Eintritt möglich. Eine Anmeldung ist jedoch nötig …
Die weiteren Termine schreibe ich Ihnen, sobald alles geklärt ist. Bis dahin freu‘ ich mich einfach.

In der letzten Woche waren hr2 Kultur und der Amigo-Spieleverlag bei uns zu Gast. Das war ein wirklich informativer und unterhaltsamer Abend! Ein großer Dank geht an Andrea Milke und Anna-Lena Heid von Amigo und Martin Maria Schwarz und Heike Oehlschlägel von hr2. Das Radio-Feature ist am 16.04.2023 zu hören: LINK
Hr2 Kultur reist schon eine Weile zu den Partnerbuchhandlungen, ganz verschiedene Verlage stellen sich da jeweils vor. Dass ich auf die Idee kam, einen Spieleverlag ins Visier zu nehmen, das freut mich im Nachhinein ganz besonders: Die Arbeit dort ist in vielen Dingen ganz anders als beim Buch – und in einigen genau gleich. Eine echte Erweiterung des eigenen Horizonts.

Als Anlage finden Sie eine Einladung des Vereins Städtepartnerschaft in Kooperation mit der Schöfferstadt und uns: Die Lesung mit Alexandra Tobor am 09.05.2023 wird sicherlich ein Erlebnis! ANLAGE

Wir haben übrigens wahnsinnig viele schöne neue Bücher ausgepackt. Und andere hübsche Dinge, wie die Schwimmkerzen in Bootform …

  

Am Ostersamstag sind hier im Laden hübsche Nettigkeiten zu finden: Kinder dürfen suchen, finden und mit nach Hause nehmen (solange der Vorrat reicht).

Die Buchempfehlungen April sind geschrieben, online gehen sie in den nächsten Tagen. Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack:

Michel Bergmann: Der Rabbi und der Kommissar – Du sollst nicht begehren
Wo ist Galina Gurewitz? Da es keine ordentliche Vermisstenmeldung gibt, darf die Polizei nicht ermitteln – und so macht sich Rabbi Silberbaum auf die Suche. Ihr Ehemann Semjon blockt nicht nur, sondern macht dem Rabbi unverhohlen klar, dass diese Suche ganz alleine seine Sache ist. Je tiefer der Rabbi in den folgenden Wochen gräbt, desto deutlicher werden Gurewitz Anspielungen auf des Rabbis auf Dauer vielleicht doch recht gefährdete Gesundheit. Und auch Galinas Mutter Nina Bubka, die erst sehr besorgt zur Polizei gegangen war, reagiert nun eher zurückhaltend. Was steckt dahinter? Ist Galina wirklich entführt worden? Und, wenn ja, warum will Gurewitz kein Lösegeld zahlen?
Auch der zweite Kriminalroman von Michel Bergmann entführt uns in eine ziemlich unbekannte Welt – den jüdischen Alltag in Frankfurt. Diesmal macht dieser Part einen größeren Teil des Buches aus, allerdings hat das auch mehr Bezug zur Handlung: Nicht nur, dass der „Fall“ rund um Purim spielt, auch für die Geschichte selbst und für das Selbstverständnis der Protagonisten ist das Jüdisch-Sein wichtig.
Michel Bergmann kommt am Montag, 24.04.2023 um 19 Uhr zur Lesung nach Gernsheim in die Buchhandlung. Wir freuen uns sehr darauf – sicherlich gibt es einiges an Hintergrund zu erfahren!
Heyne Verlag, 978-3-453-44130-9, € 12,00   

Luise Diekhoff: Gezeitenkinder
Anfang der 1960er Jahre treten Hanna und ihre Cousine Evi eine neue Stelle an: Sie arbeiten im Kindererholungsheim „Strandhafer“ auf Norderney. Evi freut sich vor allem darauf, das erste Mal weg vom spießigen Zuhause zu sein, Hanna hingegen liegen die Kinder sehr am Herzen. Darum ist sie auch entsetzt, wie mit ihnen umgegangen wird – das Heim wird mit äußerster Härte geführt und drakonische Strafen sind an der Tagesordnung. Statt wegzugucken wie Evi, versucht sie, Änderungen herbeizuführen. Und gerät damit selbst ins Räderwerk …
Das ist ein wirklich gut und sehr mitreißend geschriebener Roman, der aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird: Aus der Sicht von Hanna, aber auch aus der von Rita, einer 10-Jährigen, die der Heimleiterin wegen ihres Widerspruchsgeistes und ihres klugen Kopfes ein Dorn im Auge ist und sehr zu leiden hat. Und aus der Sicht Wilkos, der das Faktotum im „Strandhafer“ ist. Wilko bekommt zwar alle Gemeinheiten mit, aber weil er in die eigene Familienvergangenheit so sehr verstrickt ist, wird er erst durch Hanna aktiv. Die ganze Geschichte hat schlüssige Bezüge in die NS-Zeit und zeigt dabei auf, wie die Vergangenheit immer auch Einfluss nimmt auf die Gegenwart und das Handeln einzelner Personen. Das ist eine tolle Mischung aus Spannung und Relevanz!
Heyne Verlag, 978-3-453-27353-5, € 22,00

Was fehlt? Ein Gedicht. Diesmal: Ästhetisches Dilemma von Rudi Stahl

Das Abendrot über der Heide,
der Sonnenaufgang am Meer,
zwei Schäflein auf grüner Weide,
ein Rothirsch, ein röhrender …

Kein Maler wagt
noch solchem Kitsch zu frönen -
doch die Natur
läßt sich’s nicht abgewöhnen

Und was fehlt noch? Der Bilderbuchpfad. Er ist noch unverändert: Im Europagarten gibt es Bauarbeiten und der Zugang ist darum versperrt. Das soll am Donnerstag anders sein und dann tausche ich aus und es wird „In meiner Straße: Geteilte Freude ist doppelte Freude“ dort einziehen und bis zum 16.04.2023. Bis dahin kann eh‘ niemand gucken. (Der Europagarten ist nach den Bauarbeiten aber absolut Veranstaltungstauglich. Und das ist ja auch eine schöne Sache!)

Wir wünschen Ihnen frohe Ostertage, Gesundheit, viel Freude und feines Miteinander. Und: Lesen Sie gut!

Herzlichst Ihre
Lucia Bornhofen

mit dem Team der
Buchhandlung Bornhofen e. K.
Magdalenenstraße 55, 64579 Gernsheim
Telefon 06258 4242, Telefax 06258 51777
info@buchhandlung-bornhofen.de       
HRA Darmstadt 53224, Verkehrs-Nr. 32869

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