Historische Schätze in 2013 - 2012 - Buchhandlung und Verlag Bornhofen in Gernsheim am Rhein

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Unsere Historien-Empfehlungen in 2013:





Historisch genau und mitreißend geschrieben.

Isabella von Kastilien gilt als harte, unnachgiebige Königin, sie war Begründerin des Königreiches Spanien und des spanischen Kolonialreiches – dank ihrer Unterstützung machte Christoph Columbus sich auf die Suche nach einem neuen Weg nach Indien und entdeckte dabei Amerika. Der Autor Christopher W. Gortner zeichnet in „Der Schwur der Königin" ein lebhaftes und vielfältiges Bild dieser Herrscherin, ihrer Zeit und Spanien als Weltmacht. „Seine" Isabella ist eine kluge, emanzipierte Frau, die einerseits unerbittlich ihre politischen Ziele verfolgt, andererseits eine liebende Ehefrau und Mutter ist, die sich rührend um Familie und Freunde kümmert. Absolute Leseempfehlung für Liebhaber historischer Romane, die faktenreich und gut lesbar unterhalten sein wollen!
Christopher W. Gorner: „Der Schwur der Königin.",
Goldmann Verlag, € 9,99, eBook € 8,99


Krimi? Historienroman? Kochbuch?

All dies zusammen und auch noch faktenreicher Unterhaltungsroman mit Liebesgeschichte: das ist Eve Rudschies Buch „Süßes Gift und bittere Orangen". Rundum gelungen ist er außerdem.
Es ist ein schrecklicher Anblick für Anna Lucretia, die unehelich Tochter von Herzog Ludwig X: ihr Verlobter Johann Albrecht Widmannstetter liegt völlig durchnässt und blutend in der Schlossküche, er ist gerade noch der Löwengrube des Herzogs entkommen. Wie er hineinkam kann er nicht sagen. Dass seine Arbeit am Bau der ersten Stadtresidenz nach italienischem Vorbild nicht überall auf Gegenliebe stößt, ist bekannt – aber wer hätte ihn denn ermorden wollen? Und warum geht es Herzog Ludwig gesundheitlich immer schlechter? Eh sie es sich versieht, steckt Anna Lucretia mitten in höchst gefährlichen Verwicklungen, die bis zum Hof des Königs nach München reichen und in denen es sehr wichtig ist, welcher Konfession man angehört.
Eve Rudschies: „Süßes Gift und bittere Orangen.",
Gmeiner Verlag, € 12,99, eBook € 9,99



Krimi plus …

Pekkala war einst Sonderermittler am Hof des Zaren; er war gleichermaßen gefürchtet und geachtet, einerseits unerbittlich, andererseits mit großem Sinn für Gerechtigkeit. Vor allem war Pekkala aber klug und schnell. Das hat ihn die letzten neun Jahre gerettet: nach dem Tod des Zaren verbrachte er sie im Gulag, als Baummarkierer, dem tödlichsten Beruf überhaupt, völlig auf sich gestellt in der sibirischen Tundra. Jetzt allerdings soll er wieder aktiv werden - Stalin braucht ihn um den Schatz der Romanows zu finden.
Sam Eastland lässt in „Roter Zar" sehr spannend und durchaus informativ die ersten Jahre der Sowjetunion lebendig werden. Und durch die zweite Zeitebene – Pekkala berichtet über sein Leben vor dem Gulag – bekommt man auch noch einiges über die letzten Jahre des Zarenreiches mit.
Sam Eastland: „Roter Zar", Verlag Knaur, € 9,99, eBook € 9,99




Karin Schmidts Urlaubsbüchertipp 2013:

Nach dem plötzlichen Tod des Vaters übernimmt der junge Salzhändler Michel de Fleury, der in Italien ausgebildet wurde, im Jahr 1187 das Geschäft der Familie. Doch seine Heimatstadt Varennes, im Herzogtum Oberlothringen gelegen, leidet unter einem korrupten Bischof und einem grausamen Ritter, der Straßen und Brücken kontrolliert und Zölle erhebt. Der Handel wird dadurch sehr erschwert, es herrschen Willkür und Verbitterung – und die Gilde duldet das alles. Als Michel versucht, Varennes nach dem Vorbild Mailands in die Freiheit zu führen, steht ihm ein schwerer Kampf bevor. Seine Feinde lassen nichts unversucht, ihn zu vernichten; er hat harte Rückschläge zu ertragen, auch was seine große Liebe Isabelle betrifft. Aber er ist ehrgeizig und zielstrebig …
Spannendes, unverfälschtes Mittelalter auf 1136 Seiten, ein Personenverzeichnis und ein umfangreiches Glossar -  das sollte für einige unterhaltsame Urlaubsstunden (wo auch immer) ausreichen.

Daniel Wolf: „Das Salz der Erde",

Goldmann Verlag € 9,99, eBook € 8,99



Gut recherchiert und fein erzählt

Daniel Rooke ist dreizehn, als er das erste Mal das Gefühl hat, wenigstens für zwei Wochen am richtigen Ort zu sein: in Greenwich, im Hause des königlichen Astronomen Mr. Vickery, der genau wie er selbst sich in der Welt der Zahlen und der Astronomie geborgen zu fühlen scheint. 1777, zwei Jahre später, muss er jedoch erfahren, dass auch Mr. Vickery ihm nicht dabei helfen kann, Astronom zu werden. So heuert Rooke in der königlichen Infanterie an – sein Einsatz im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg beschert ihm vor allem eine schwere Verwundung. Trotzdem ist er einer der ersten, die sich für die Expedition nach New South Wales im heutigen Australien entscheidet. Eine Reise, die sein Leben verändern wird.
Kate Grenville schreibt historische Romane jenseits der Klischees und jeglichen Kitsches – ihr Australien des 18. Jahrhunderts ist wild, unwirtlich und feindselig, die britischen Kolonialherren fühlen sich überlegen und zu allem berechtigt. Trotzdem gelingt es ihr vortrefflich, der Menschlichkeit Raum zu geben.
Kate Grenville: „Der Sternenleser.", Verlag btb, € 9,99, eBook € 8,99  


Ein sehr englischer historischer Roman.

Sir Merivel (einige Leser kennen ihn vielleicht aus Tremains Roman „Zeit der Sinnlichkeit") ist 57 Jahre alt, ziemlich melancholisch und er blickt auf ein bewegtes Leben zurück. In jungen Jahren heiratete er seine große Liebe, eine Mätresse des Königs, gelangte dadurch zu Ruhm, Ansehen und Geld – und musste das Land verlassen, als er seiner Gattin nahe kam. Irgendwann gewann er die Gunst des Königs durch seine medizinischen Fähigkeiten zurück, seitdem lebt er wieder auf dem Gut Bidnold in Norfolk. Als seine Tochter für einige Monate nach Cornwall geht möchte er der Einsamkeit durch eine Reise entfliehen. Nach einer anstrengenden Fahrt nach Versailles lernt er zwar nicht den Sonnenkönig, aber die verheiratete Louise de Flamanville kennen …
Eine geschliffene Sprache, feiner Witz und typisch englische Eleganz, aber auch derbe Szenen: die Bestsellerautorin Rose Tremain beglückt uns mit einem sehr gelungenen historischen Roman.
Rose Tremain: „Adieu, Sir Merivel." Insel Verlag, € 19,95, eBook € 16,99   



Unsere Historien-Empfehlungen in 2012:





Im Umbruch.

Zehn, elf und zwölf sind die Gebrüder Lauritzen, als ihr Vater im Jahr 1888 auf dem Meer bleibt, und damit gerade alt genug um die Schule abzubrechen und stattdessen weit entfernt von zu Hause einen Brotberuf zu ergreifen. Durch ihr besonderes technisches Geschick fallen sie bald positiv auf, doch erst besondere Umstände machen auch den Fabrikbesitzer auf sie aufmerksam. Er setzt, gemeinsam mit seinen Freunden, alle Hebel in Bewegung, sie zurück in die Schule zu bringen und ihnen später ein Ingenieursstudium zu ermöglichen, denn er sieht in ihnen die einzige Möglichkeit, das engagierte Eisenbahnbauprojekt rund um Bergen voran zu bringen. Gut zehn Jahre später, Oscar, Sverre und Lauritz haben neben Schule und Studium noch sehr viel mehr gelernt, ist Lauritz der Einzige, der nach Bergen zurückkehrt um die Schuld gegenüber ihren Gönnern zu tilgen …
Einen Zeitraum von fast dreißig Jahren umspannt Jan Guillous Buch, noch dazu eine Zeit mit dramatischen Umbrüchen politischer sowie technischer Natur und ein gewisses Interesse des Lesers daran schadet eindeutig nicht. Guillou entführt uns nicht nur ins kalte Norwegen sondern auch ins heiße Afrika und beschreibt die kleinen menschlichen Gegebenheiten genauso lakonisch und vortrefflich, wie die großen gesellschaftlichen.

Jan Guillou: „Die Brückenbauer", Heyne Verlag, € 22,99


Fein erzählt, sehr informativ und gut ausgestattet.

Rom zu Beginn des 16. Jahrhunderts: Nachdem Söldnertruppen den Hof der Eltern verwüstet haben, macht sich der junge Aurelio auf den Weg nach Rom, um beim Bildhauer Michelangelo Buonarroti in die Lehre zu gehen. Bereits Jahre zuvor hatte er diesen kurz kennengelernt und ist seitdem von dessen Kunst ergriffen. Dort angekommen nimmt der Künstler Aurelio tatsächlich in seine Werkstatt auf: doch an die Erschaffung von Skulpturen ist nicht zu denken, denn Michelangelo hat gegen seinen Willen, vom Papst gerade den Auftrag erhalten, die Deckenfresken der Sixtinischen Kapelle zu gestalten ...

Michelangelos Deckenfresken in der Sixtinischen Kapelle sind in 2012 bereits 500 Jahre vollendet, deshalb liest, hört und sieht man derzeit einiges über den so begabten Künstler. Uns hat vor allem der Roman von Leon Morell beeindruckt – gespickt mit Informationen über Fresken und Handwerkskunst bietet er vor allem wunderbar bildhafte Beschreibungen und Unterhaltung vom Feinsten. Außerdem ist die in den Buchumschlag eingearbeitete Ansicht der Fresken eine kluge Ergänzung.

Leon Morell: „Der sixtinische Himmel." Scherz Verlag, € 19,99



England im Umbruch.

Wer sich auch nur ein bisschen mit der englischen Historie beschäftigt, kennt sowohl die Namen als auch die Grundzüge dieser Geschichte: zu Beginn des 16. Jahrhunderts regiert Henry VIII – und er möchte zum wiederholten Male heiraten, obwohl die Kirche einer Scheidung nicht zustimmt. So betreibt er die Ablösung von Rom und die Gründung einer eigenständigen Kirche. Und damit kommen Thomas Cromwell und Thomas More ins Spiel, zwei brillante politische Köpfe und Gegenspieler.
Hilary Mantel hat aus den historischen Fakten einen Roman herausgearbeitet, der seinesgleichen sucht: ihre bildhaften Beschreibungen und interessanten Zusammenhänge sind sehr spannend zu lesen. Und ihr Coup, Thomas More nicht in der historisch korrekten Rolle des Märtyrers und integren Staatsmannes zu sehen, gibt ihrer Geschichte einen ganz besonderen Reiz.

Hilary Mantel: „Wölfe.", DuMont Buchverlag, € 12,00



Vielschichtig und unterhaltsam.

Veracruz, Mitte des 19. Jahrhunderts: es ist eine sehr unruhige Zeit, in der Katharina Lutenburg groß wird. Sie lebt im deutschen Viertel inmitten von Vettern und Basen, doch viel lieber als mit diesen verbringt sie ihre Zeit mit Ben, einem Mexika und Pferdeknecht ihrer Eltern. Sie erlebt hautnah mit, wie die Mexika als Menschen zweiter oder gar dritter Klasse behandelt werden, obwohl Mexiko bereits seit 1821 ein unabhängiger Staat ist. Den deutschen Familien des Viertels geht es gut, bis Mitte der 1840er Jahre der mexikanisch-amerikanische Krieg alle in die Armut stürzt. Es ist nicht klar, wem man noch trauen kann – und die Liebe, die Katharina für Benito empfindet, macht alles noch viel komplizierter…
„Im Land der gefiederten Schlange" ist vieles gleichzeitig: eine wunderbare Familiensaga über dreißig Jahre hinweg, ein interessantes, nichts beschönigendes Geschichtsbuch Mexikos und ein packender, vielschichtiger Liebesroman.

Carmen Lobato: „Im Land der gefiederten Schlange.", Verlag Droemer Knaur, € 9,99


Geschichtsunterricht …

… der besten Sorte bietet der Schweizer Autor Lukas Hartmann mit seinem neuen Roman „Räuberleben". Sehr gut recherchiert und ausgesprochen authentisch bringt er uns die Lebensumstände in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nahe; seine Protagonisten, die sich in ganz unterschiedlichen Kreisen bewegen, sind glaubhaft und fast „erlebbar".
Hartmanns Hauptperson ist nicht der Räuberhauptmann Hannikel, dessen Leben er beschreibt, sondern der Schreiber Wilhelm Grau. Der Sulzer Oberamtmann Jacob Schäffer, Graus Vorgesetzter, hat es sich, nach einem besonders grausamen Rache- und Ehrenmord, den Hannikel an einem abtrünnigen Zigeuner beging, zur Aufgabe gemacht, Hannikel der Gerichtsbarkeit zuzuführen. Dieses Ziel verfolgt er, stets in Absprache mit Herzog Karl Eugen von Württemberg, mit allen Mitteln. Wilhelm Grau hingegen, der seine Familie bei einer Seuche verloren hat, sieht außer den Missetaten des Räubers auch die entsetzlichen Lebensumstände. Und ihm wächst der elfjährige Dieterle, der Sohn des Räubers, immer mehr ans Herz…

Lukas Hartmann: „Räuberleben.", Diogenes Verlag, € 22,90


Nichts für zarte Gemüter.

Lübeck im März 1392. Bei Brunnenbauarbeiten finden die Brüder Allrich und Nantwig eine Leiche - mit einem Stein anstelle des Herzens. Eigentlich will Ratsherr Rungholt absolut nichts mit diesem Fall zu tun haben! Seit er vor einem guten Jahr einen Mordfall („Rungholts Ehre") aufgeklärt und dadurch seinen Gesellen Daniel vor dem Galgen gerettet hat, hält er sich lieber zurück, denn die Ermittlungen hatten schlimme Erinnerungen geweckt. Doch als der Richtvogt Kerkring ihm zur Belohnung das Braurecht anbietet, kann er nicht anders und stimmt zu. Bald werden noch mehr grausam zugerichtete Tote gefunden, jeder einzelne hatte einiges auf dem Kerbholz: ein Wahnsinniger scheint Sünder zu bestrafen…
Derek Meister zeigt das Mittelalter ungeschönt, er legt seiner Hauptperson Rungholt gerne drastische Worte in den Mund und er verschont den Leser nicht mit grausigen Details. Aber zugleich bietet er eine anschauliche Darstellung der Hansestadt Lübeck und tolle Personenbeschreibungen – und damit sehr spannende Unterhaltung.

Derek Meister: „Rungholts Sünde.", Blanvalet Verlag, € 9,99




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